
Ein Projekt zum lebensnahen Lernen technisch-handwerklicher Inhalte im außerschulischen Lernort Unternehmen für Gymnasien
Wie erleben junge Menschen technische Lehrplaninhalte lebens- und praxisnah und damit sich selbst als gestaltend in einer technischen Umwelt, ist die Frage hinter dem Projekt companyion.
companyion ist ein Kooperationsprojekt für Unternehmen und Gymnasien, um praxis- und lebensnahes Lernen technisch-handwerklicher Inhalte im Rahmen des vorgeschriebenen Kerncurriculums zu ermöglichen. Unternehmen werden in diesem Projekt zu qualifizierten außerschulischen Lernorten, mit realen Aufgabenstellungen.
Der heutige Alltag ist durchzogen mit technischen Zusammenhängen; Technik zu verstehen bedeutet ein Problem zu verstehen und Lösungswege auszumachen, auszuprobieren und am Ende zu einem Ziel zu gelangen. Durch diese Kulturtechnik des technischen Denkens entstehen Innovation und Mut für Fortschritt und letzten Endes begünstigt sie, dass SchülerInnen zu mündigen BürgerInnen werden, die unsere Gesellschaft mitgestalten und in die Zukunft führen.
Ziel ist, SchülerInnen zu mündigen GestalterInnen einer technisch geprägten Umwelt zu machen und sie auf die Möglichkeiten und Chancen in technisch-handwerklichen Berufen aufmerksam zu machen, um dem Fachkräftemangel in diesen Branchen entgegenzuwirken. Das Projekt möchte die win-win Situation zwischen Unternehmen und Gymnasien und ihren SchülerInnen nutzen, um langfristige Kooperationen anzubahnen.
Das Kerncurriculum an Gymnasien enthält in allen Fächern technische Bildungsinhalte. Sowohl im Kunstunterricht wie auch in der Mathematik oder in Deutsch lassen sich diese Inhalte finden. Ein eigenes Fach Technik gibt es an Gymnasien allerdings sehr selten und wenn, findet sich dieses nur im Wahlbereich, so dass lediglich bereits Interessierte in den Genuss des technischen Lernens kommen. GymnasiastInnen begegnen damit in ihrer Schullaufbahn selten Inhalten, die der Auseinandersetzung mit Technik dienen, das eigene technische Handeln beleuchten und das Verstehen und Mitgestalten der zunehmend technisierten Welt ermöglichen. Interesse an Inhalten aus dem technisch-handwerklichen Bereich kann so weder geweckt noch können die Inhalte selbst erlernt werden. Eine kritische Würdigung der eigenen Umwelt ist somit nicht entlang eines Fachwissens möglich.
Der Fächerlogik folgend sind Lehrkräfte an Gymnasium weder für die Vermittlung technischer Inhalte ausgebildet, noch stehen geeignete Räume zur Verfügung. Die rasche technische Entwicklung tut ihr Übriges, sodass ein Unterricht mit aktuellen technischen Problemstellungen selten stattfindet.
Unternehmen haben ein Interesse daran, junge Menschen für das zu begeistern, was sie tun. Für sie ist es wichtig, gut ausgebildeten und interessierten Nachwuchs zu gewinnen. Im Rahmen des Projektes companyion treten sie als außerschulische Lernorte auf, die hochwertige Praxisprojekte entlang der curricularen Vorgaben anbieten. Die Praxisprojekte werden von der ProWood Stiftung zusammen mit den Kooperationspartnern entwickelt und auf Skalierbarkeit untersucht.
Die SchülerInnen erhalten mit dem Praxisprojekt Einblick in ein Industrieunternehmen und erleben ihre eigene technisch-handwerkliche und dabei kreative Kompetenz. Zudem lernen sie als Teil der Berufsorientierung begleitend zum Projekt unterschiedliche Berufe kennen.