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Ein Projekt zum technisch-handwerklichen-digitalen Arbeiten an Grundschulen.

Wie macht man Kinder in einer technisierten Welt zu mündigen Mitgestaltern, ist die Frage hinter dem Projekt teachwood. Kinder frühzeitig für den kreativen und problemlösenden Umgang mit Technik zu begeistern, Mädchen und Jungen gleichermaßen zu interessieren, ihnen die Freude am praktischen Umgang mit dem Werkstoff Holz und seiner Verarbeitung nahezubringen, sind die Antworten, die wir mit dem Projekt teachwood auf diese Frage geben.

Seit zehn Jahren bietet die ProWood Stiftung zusammen mit dem Institut für Didaktik des Sachunterrichts der Universität Münster ein bedarfsangepasstes und vor Ort umsetzbares Projekt zu diesem Themenfeld an und entwickelt dieses parallel zu den Änderungen im Bildungswesen weiter. Die Weiterbildung von mittlerweile mehr als 100 Multiplikatoren in der Lehrerbildung, eine mobile Werkstatt mit Leihsystem, das Lehrwerk „Holz erleben. Technik verstehen“ und die Vernetzung der Beteiligten im Feld bildet die Grundlage der Arbeit. Daneben wird das Projekt vor Ort jeweils an den tatsächlichen Bedarf angepasst.

teachwood stellt Kindern technische Probleme und bietet ihnen an, diese handwerklich durch kompetenten Umgang mit Werkstoff und Werkzeug, durch Planen, Bauen, Erfinden, Konstruieren, Montieren, Entwerfen und Analysieren, mit ihrem Erfahrungsschatz und mit kleinen Hilfen zu lösen. Wie lässt sich ein Fahrzeug lenken, wie kann man den Umfang eines riesigen Dinosauriers messen oder wie hält eine eindimensionale Laubsägearbeit ihr Gleichgewicht?

Seit 2019 wird teachwood zudem digital. Nach Feile, Säge und Schleifpapier und der Arbeit an Werkbänken ergänzt das Projekt teachwood in Kooperation mit der Universität Paderborn und der iMINT-Akademie, Berlin sein Angebot zum technisch-praktischen Arbeiten an Grundschulen um Blue-bot, opti-bot und Calliope. Weiterhin ist das Ziel Kinder mündig zu machen und die Verknüpfung von handwerklichem Arbeiten und Digitalisierung sichtbar, verständlich und damit auch bewertbar zu machen.

Blockbasiertes Programmieren und damit die technische Aufrüstung von selbstproduzierten Holzobjekten, bereits bekannt aus dem teachwood Projekt, helfen Schülerinnen und Schülern Vertrauen in ihre Programmierfähigkeiten zu gewinnen und gleichzeitig den Aufwand und Nutzen von Digitalisierung zu bewerten.

Schulung von Multiplikatoren

Entscheidend für den Erfolg dieser deutschlandweit angebotenen Initiative ist es, die Lehrkräfte an Grundschulen zu begeistern und sie mit den nötigen Kompetenzen auszustatten. Aus diesem Grund steht die Ausbildung der Lehrkräfte im Mittelpunkt des Projektes. Um das Angebot vertiefend und langfristig in das Schulsystem zu integrieren, schult die ProWood Stiftung Multiplikatoren, die in der Lehrausbildung und -weiterbildung tätig sind.

Mit der Multiplikatoren-Schulung verfolgt die Stiftung das Ziel, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu befähigen, selbst Fortbildungen für Lehrpersonen, Lehramtsanwärterinnen bzw. -anwärter und Schulkollegien anzubieten, um so günstige Voraussetzungen für die Umsetzung der Schwerpunkte „Umgang mit Holz-Werkzeugen“ und „Lösen problemhafter technischer und digitaler Aufgaben“ im Sachunterricht der Grundschulen zu schaffen.

Lehrmittel und Werkzeug

Im Rahmen des Projektes mit erfahrenen Lehrkräften entwickelt und im Unterricht erprobt, hat die ProWood Stiftung zwei Werkstattbücher im Friedrich Verlag herausgegeben.

Holz erleben und Technik verstehen

Technik – handwerklich und digital erleben

Die Werkstattbücher sind an die Rahmenlehrpläne und an die unterschiedlichen Klassenstufen und Lernstände angepasst, so dass mit wenig Vorbereitungszeit und im Projekt erprobten Unterrichtsabläufen die Durchführung im Schulalltag vereinfacht wird. Wissend um die nur unzureichende Ausstattung der Grundschulen mit Werkstätten, hat die ProWood Stiftung mit der teachwood toolbox ein modular aufgebautes, hochwertiges und bedarfsgerechtes Werkzeugsortiment entwickelt, das an mehreren Standorten in Deutschland entliehen oder über einen renommierten Werkstattausstatter erworben werden kann. Daneben hat die ProWood Stiftung ein Konzept entwickelt, wie jeder Schulraum als Werkstatt genutzt werden kann.

Vernetzung und Weiterentwicklung im Projekt

Die ProWood Stiftung fördert im Anschluss an die Qualifizierung die Bildung eines fachlichen Netzwerkes vor Ort, in der Region und nach Fachgebieten.

Dabei bindet sie alle relevanten Kooperationspartner ein, um das Wissen langfristig und vertieft zu bewahren und das Projekt daraus lernen und sich damit entwickeln zu lassen.

Technische Grundbildung für alle Kinder und daraus resultierend die konsequente Förderung von talentierten und interessierten Kindern lässt sich nicht zentral steuern, sondern muss regional mit allen beteiligten Akteuren entwickelt werden. Nur wenn die Gegebenheiten und Bedarfe der jeweiligen Region berücksichtigt werden, können passgenaue und nachhaltige Angebote entlang der Bildungskette vom Kindergarten bis in die Hochschulen geschaffen werden und Chancen der Unterstützung und Kooperation genutzt werden. Zeitgemäße technische Bildung ist ein Kooperationsprojekt zwischen Schulen, Wissenschaft, Unternehmen und Organisationen aus dem dritten Sektor. Gerade das handwerkliche Lernen und die technischen Fächer setzen Praxisbezug und Anschaulichkeit voraus, die nur von Akteuren vor Ort geboten werden können. Diese Vernetzungsarbeit sieht die Stiftung als ihre Aufgabe.